SU Büren Bohr- und Mittelmühle
6. Stammtisch der CDU-Senioren-Union Büren Bohr- und Mittelmühle in Büren
der 6. Stammtisch der CDU-Senioren-Union Büren fand am Dienstag, dem 13.06.2023 in der Bohr- und Mittelmühle in Büren statt. Dazu begrüßte Frau Ursula Herting um 15.00 Uhr vor der Mittelmühle in Büren alle Teilnehmer des Stammtisches. Sie freute sich über die gute Beteiligung und teilte gleich zu Beginn mit, dass Büren die Stadt der Mühlen ist. Zu früheren Zeiten gab es in Büren 10 Mühlen, davon sind heute nur noch zwei in ihrer ursprünglichen Funktion übriggeblieben, nämlich die Bohrmühle und die Mittelmühle (s. Bild 2 b). Das Gebäude der Niedermühle existiert auch noch, wird aber heute als Kultur- und Begegnungszentrum der Stadt Büren benutzt und hat somit heute nicht mehr seine ursprüngliche Funktion als Mühle, so Frau Herting und übergab das Wort an Herrn Gregor Lemm, 2. Vorsitzender des Heimatvereins Büren.
Herr Lemm bedankte sich bei Frau Herting und begrüßte alle Anwesenden im Beisein seines Kollegen Herrn Markus Caspari im Namen des Heimatvereins Büren, der die zwei Mühlen von der Stadt gepachtet hat. Früher waren die Edelherren von Büren die Besitzer der Mühlen, bis auf den letzten Müller, der im Jahr 1927 die Mühle selbst übernommen hatte. Weiter erwähnte er, dass man einen Teil der alten Stadtmauer im Rücken der Besucher noch sehen kann, das bedeutet, dass wir uns an dieser Stelle außerhalb der historischen Stadtmauern befinden, i. a. also die Müller und die Mühlen in der Vergangenheit nicht zur Stadt gehörten, für deren Bewohner sie in erster Linie tätig waren. Die Müller in Büren versorgten auch noch die Orte Steinhausen, Weine und Eickhoff mit ihren Produkten. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ ist auch heute noch ein gängiger Spruch, der aus der damaligen Zeit der Müller stammt, die neben weiteren handwerklichen Berufen insbesondere für die Nahrungsversorgung der Bevölkerung sorgten und somit einen wichtigen Baustein für die Menschen der damaligen Zeit leisteten, aber trotzdem kein hohes Ansehen hatten. Die Mittelmühle in Büren wurde später als Mineralmühle zur Erzeugung von Steinmehl umgebaut, da sie als Getreidemühle nicht mehr rentabel war. Sie stellt damit eine Besonderheit unter den Mühlen dar. Ab 2007 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung, so dass heute das historische, fast 500 Jahre alte Gebäude ein wertvolles technisches Denkmal beherbergt, so Herr Lemm. Da die Teilnehmerzahl sehr groß war, wurden zwei Gruppen gebildet, die erste Gruppe wurde von ihm selbst geführt und begann ihre Besichtigung zuerst in der Bohrmühle und die 2. Gruppe von Herrn Caspari, der zunächst durch die Mittelmühle führte. Seit dem Jahr 1745 befindet sich am gegenüberliegenden Ufer des Mühlgrabens die Bohrmühle, in der die Holzleitungen mit einer großen Bohrmaschine für die städtischen Wasserleitungen gebohrt wurden. Diese dienten dazu, das Wasser von den städtischen Quellen im „Piepenbusch“ zu den verschiedenen Kümpen (Wasserschöpfbecken) in der Stadt zu führen. Im Gebäude der Bohrmühle sind auch noch die historischen Räumlichkeiten zu sehen, wie sie früher ausgestattet waren und in denen die Müller-Familie wohnte.
Herr Lemm wechselte nach etwa 20 Minuten das Gebäude der Bohrmühle und führte seine Führung nebenan in der Mittelmühle fort, die um 16.05 Uhr endete. Er begann seine Führung in der unteren Ebene, wo das Getreide und nach Umbau der Mühle die Steine gemahlen wurden. Die Hauptantriebswelle befindet sich noch unterhalb dieses Raumes und wurde zu Betriebszeiten direkt von der Turbine durch Wasserkraft mit unterschiedlicher Stärke angetrieben. Die Transmissionswelle (s. Bild 8) wird mittels Flachriemen durch die Hauptwelle angetrieben und durch die unterschiedlichen Größen der Riemenscheiben auf der Welle werden für alle Maschinen die entsprechenden Antriebskräfte erzeugt, so Herr Lemm. Zum Schluss führte Herr Lemm die Mühle in ihrer Arbeitsweise vor, indem die Hauptwelle durch einen Elektromotor und damit auch die Transmissionswelle mit all ihren Riemenscheiben in Gang gesetzt wurde und gab noch die regelmäßigen Öffnungszeiten der zwei Mühlen an. Die Mitglieder der 1. Gruppe bedankten sich herzlich für die lehrreiche und interessante Führung bei Herrn Lemm und fuhren anschließend mit ihren Privatautos zum Hotel Kretzer, wo sich beide Gruppenmitglieder um 16.20 Uhr zum Kaffeetrinken versammelten.
Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken ergriff Frau Ursula Herting um 17.15 Uhr das Wort und wies schon auf den nächsten Stammtisch am Dienstag, dem 11. Juli hin, wo die Paramenten-Stickerei in Neuenbeken besucht wird. Dazu lud sie wieder alle Mitglieder der CDU-Senioren-Union Büren und interessierte Teilnehmer herzlich ein e und beendete den offiziellen Teil des Stammtisches.
Reinhard Kleine